Lesung mit Michel Bergmann

10. Mai 2023

Buchhandlung Rübezahl - 19:30 Uhr
Hüttenplatz 14, Dillenburg

„Manchmal kam es mir vor, als hätte sie mich nur geboren, um jemanden zu haben, dem sie Vorwürfe machen kann. … Sie liebte mich, keine Frage, und wollte mir alles geben, was ihr verwehrt worden war. Doch es war eine fordernde Liebe. Eine unerbittliche Liebe. Eine gnadenlose Liebe. Eine toxische Liebe. Und die Ursache für dieses Buch“.
Im Zentrum der Familiengeschichte, aus der Michel Bergmann vorlesen wird, steht seine Mutter. Charlotte Meinstein, geboren am 14. März 1916 in Zirndorf, besucht das katholische Mädchenlyzeum in Nürnberg. Sie ist begabt und möchte später Kinderärztin werden. Doch ab Mitte 1933 wird die Schule geschlossen, und jüdischen Mädchen ist es fortan verwehrt, das Abitur abzulegen. „Mameleben“ ist eine Mischung aus biographischer Spurensuche, Erzählung seiner persönlichen Lebensgeschichte und nebenbei eine Geschichte der überlebenden Juden in Deutschland. Mit seiner Teilacher-Trilogie hat er sich vor zehn Jahren einem literarischen Publikum bekannt gemacht. 

Michel Bergmann wurde 1945 als Kind jüdischer Eltern in einem Internierungslager als Kind jüdischer Flüchtlinge in der Schweiz geboren. Nach einigen Jahren in Paris ziehen die Eltern nach Frankfurt am Main. Bergmann absolviert eine Ausbildung bei der Frankfurter Rundschau, wird freier Journalist, später Autor, Regisseur und Produzent; er verfasst Drehbücher für Film und Fernsehen. 2010 brachte er seinen ersten Roman unter dem Titel "Die Teilacher" heraus, der auf humorvolle Art die Nachkriegsgeschichte der Frankfurter Juden thematisiert. Der Roman war ein großer Erfolg und wurde 2013 verfilmt. Es folgten weitere Romane u.a. "Machloikes", "Herr Klee und Herr Feld" zuletzt 2021 der Kriminalroman "Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden".

EINTRITT FREI

In Kooperation mt der Buchhandlung Rübezahl, Dillenburg