Vortrag und Gespräch mit
Dr. Martin Bauschke (Berlin)

27. September 2019

Evang. Gemeindehaus Mittelfeld - 19:00 Uhr
Freiherr-vom-Stein-Str 1, Dillenburg

Was genau sagen die drei Religionen darüber, dass Abraham ein Segen für die Völker sei? Gilt er doch in monotheistischen Kreisen quasi als – modern gesprochen – „Schirmherr“ des Trialogs und insbesondere der Gastfreundschaft Fremden gegenüber.
Andererseits kann man jedoch feststellen, dass Abraham durchaus auch eine dunkle Seite hat und in diesem Sinne zu einem Fluch für die Völker geworden ist. Das lässt sich etwa zeigen am Beispiel bestimmter Interpretationen des Dramas von der Opferung seines Sohnes in radikalen jüdischen, christlichen und islamistischen Bewegungen, die Abrahams Opfertat als Legitimation für Gewalt und Selbstaufopferung nutzen.
Faktisch ist Abrahams Erbe ein zutiefst ambivalentes, er ist Fluch und Segen zugleich.

Dr. Martin Bauschke schloss sein Studium der Theologie, Philosophie und Religionswissenschaften mit einer Dissertation über „Jesus im Koran“ ab. Er arbeitete lange Jahre für die 1995 von dem Tübinger Theologen Prof. Dr. Hans Küng ins Leben gerufene Stiftung Weltethos und leitete deren Berliner Büro. Er ist als freier Autor und interreligiöser Berater für das Bundesaußenministerium tätig. Seine Arbeit als Lehrer ermöglicht ihm auch, den interreligiösen Dialog schon in der Schule zu etablieren.