Prof. i.R. Dr. Heinz-Günther Stobbe
25. September 2023
Ev. Gemeindehaus - 19.00 Uhr
Am Zwingel 3, Dillenburg
Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Seitdem dauert der Angriffskrieg Russlands mit zunehmender Härte und Zerstörung an. Die Auswirkungen des Krieges auf die politische Ordnung und die wirtschafliche Verfasstheit Europas sind dramatisch. Der Begriff der "Zeitenwende", den Bundeskanzler Olaf Scholz hierfür einführte, spiegelt dies geradezu sprichwörtlich. Und wie in jedem Krieg scheinen die Grausamkeiten unfassbar, das Leid für die unmittelbaren Betroffenen grenzenlos zu sein...
Es herrscht Krieg in Europa - und was sagen die Religionen? Wie positionieren sich Christen, was denken Juden? Ist Krieg "erlaubt"? Gibt es gar einen "gerechten Krieg"? Und wenn ja, wie lässt sich dies aus einer religiösen Perspektive rechtfertigen? Was sind die Kriterien, wo liegen die Grenzen? Oder fordert - christliche wie jüdische - Religion nicht Gewaltlosigkeit und "bedingungslosen" Einsatz für den Frieden? Kann und darf ein gläubiger Christ, kann und darf ein gläubiger Jude einen Krieg "gutheißen" - oder muss er ihn "verdammen"? Es herrscht Krieg in Europa - und was also sagen die Religionen?
Prof. i.R. Dr. Heinz-Günther Stobbe, lehrte von 1996 bis 2013 als Professor für Systematische Theologie und theologische Friedensforschung im Fach Katholische Theologie an der Universität Siegen. Er ist u.a. Gründungsmitglied und langjähriger Sekretär der Societas Ocumenica, war Delegierter der römisch-katholischen Kirche bei den Ökumenischen Versammlungen in Stuttgart, Basel, Erfurt, Graz sowie kath. Beobachter bei den Ökumenischen Versammlungen in der DDR sowie bei der Weltversammlung der Christen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Seoul. Seit seinem Ruhestand lebt er in Münster.