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Mod Helmy - Wie arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete

Lesung mit Diskussion mit Igal Avidan

26. August 2019


Jüdische Gemeinde - 19.00 Uhr
Kaiserstraße 109, Offenbach


Mohamed Helmy, auch Mod Helmy, war ein ägyptisch-deutscher Arzt, der zur Zeit des Nationalsozialismus in Berlin mehreren Juden und anderen Verfolgten das Überleben im Versteck ermöglichte. Er wurde 2013 von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet, als bislang einziger Ägypter unter etwa 70 Muslimen.

Geboren wurde Mohamed Helmy 1901 in Ägypten. 1922 kam er zum Medizinstudium nach Berlin und blieb. Als Arzt an einem Berliner Krankenhaus half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor den Nazis zu verstecken. Mit Hilfe von Hitlers Intimfreund, dem Mufti von Jerusalem, gelang es ihm, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen.

Der israelische Autor und Journalist Igal Avidan hat nun die außergewöhnliche Geschichte des Mod Helmy recherchiert und als Buch veröffentlicht. Dass diese Geschichte über ihren historischen Wert hinaus auch einen aktuellen Bezug hat, ist dem Autor dabei durchaus bewusst.

Igal Avidan, 1962 in Tel Aviv geboren, hat in Israel Englische Literatur und Informatik, später in Berlin Politikwissenschaften studiert. Seit 1990 arbeitet der Nahostexperte als freier Berichterstatter aus Berlin für israelische und deutsche Zeitungen und Hörfunksender. Er habe dieses Buch auch geschrieben, um Pauschalurteilen über das Verhältnis zwischen Juden und Muslimen entgegenzuwirken. „Wenn wir permanent nur den Mufti von Jerusalem als Beispiel für die Kollaboration mit den Nazis nehmen, dann ist das ein falsches Bild.“ Mod Helmy könne gerade für muslimische Jugendliche heute ein Vorbild sein, so Igal Avidan.

Der Eintritt ist frei.

Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Jüdische Gemeinde Offenbach