Gespeichert von Christoph am/um So, 11/19/2017 - 00:00
Ein Film von Siegfried Ressel
Filmvorführung im Rahmen des 34. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
19. November 2017
Filmladen - 12.30 Uhr
Goethestr. 31, Kassel
Welche gesellschaftliche Relevanz hat eine KZ Gedenkstätte 72 Jahre nach Kriegsende? Der Historiker Volkhard Knigge ist seit über 20 Jahren Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald. Die Bedeutung dieses Gedenk- und Erinnerungsortes wird von ihm immer wieder reflektiert. Er wendet sich, was den Holocaust angeht, gegen eine Aufarbeitungsgenügsamkeit und fordert statt dessen eine fortlaufende Selbstbeunruhigung, ein Wachhalten der Erfahrung der NS Verbrechen unter der Prämisse, dass diese Geschichte nicht heilbar ist. Der Film ist mit und durch Knigges Reflexionen eine Annäherung an den Verbrechensort Buchenwald, so wie er uns heute erscheint. Mit seiner Leere, seiner Ästhetik und seinen baulichen Fragmenten. Die Architektin Karina Loos hat die Gebäude und Anlagen des ehemaligen KZ auf seine Funktionalität hin beschrieben – diese Texte liest Corinna Harfouch; es entsteht eine eigene zusätzliche filmische Ebene, die auch in ihrer sprachlichen Lakonie verdeutlicht, wie sich hier auf dem Weimarer Ettersberg "das Gewöhnliche ins Mörderische" (Knigge) gedreht hat.
Weitere Infos:
Info-Flyer